Wildfluss Isar

„Aufdreibat“ – also sehr lebhaft ist die Isar im Karwendelgebirge , wo sie auf Tiroler Seite bei Scharnitz entspringt. Drei Quellen sprudeln das etwa fünf Grad kalte Wasser aus dem Gestein. Vereint fließen sie weiter durch die Alpenwelt Karwendel über Mittenwald, Krün und Wallgau bis München und Plattling. Dort mündet die Isar nach 295 Kilometern in die Donau.
Bei Krün wird Wasser in den Isar-Überleitungskanal für das Walchenseekraftwerk abgezweigt. Danach breitet die Isar sich zu Deutschlands letztem Wildfluss aus. Hier – zwischen Wallgau und dem Sylvenstein-Stausee – darf sie seit fast 10.000 Jahren so fließen, wie sie will. Ständig ändert die Isar ihren Lauf und formt so eine einzigartige Landschaft . Tiere und Pflanzen, die anderswo längst verdrängt wurden, leben hier: Flussregenpfeifer und Flussuferläufer brüten im Kies. Die zart rosa Schneeheide, der Silberwurz, das duftende Steinrösel, dazu Mehlprimel, Alpenfettkraut und Enzian bilden den Blütenteppich der Isar-Auen.

Für echte Naturliebhaber

In der Alpenwelt Karwendel erlebt man die wilde Isar auf vielerlei Art: Die erste Etappe des Isar-Radwegs führt vom Isarursprung im Hinterautal über Mittenwald und Krün bis Wallgau . Flussabwärts bei Krün erfährt man bei einer gemütlichen Wanderung am Isar-Natur-Erlebnisweg viel über Flora und Fauna und die Flößerei. Gleich ums Eck ist Bayerns erster Kieselstein-Lehrpfad, ein Muss für Hobby-Geologen. Kleine Dammbauer sind an den Kiesbänken beschäftigt. Wer entlang der Isar zur Auhütte wandert, kann das selbstgebackene Brot der Hüttenwirtin probieren. Außerdem starten viele weitere Wander- und Radtouren im weiten Isartal. Im Winter sind viele Zugvögel am Isar-Stausee zu beobachten. Oder man durchquert die Wildflusslandschaft auf der Kanada-Loipe.