Ortsgeschichte Wallgau
„Hoamat is a Gfü“ – Heimat ist ein Gefühl, das sagte schon Biathlonstar Magdalena Neuner. Sonnenverwöhnt liegt Wallgau auf 866 Metern Seehöhe. Urige Bauernhäuser und mit Lüftlmalerei verzierte Fassaden verleihen dem Ort den Charme, der Oberbayern ausmacht. In Wallgau werden Traditionen täglich gelebt, ob von der Musikkapelle , den Vereinen oder den vielen Wirten und Gastgebern.
Historisches Walhogoi
Der Ort Wallgau blickt auf über 1250 Jahre Geschichte zurück. Bereits im Jahr 763 wurde er als „Walhogoi“ in der Gründungsurkunde des Klosters „Scarancia“ (Kloster Scharnitz in Klais) erwähnt. Damals war das Leben von harter Arbeit und Entbehrungen geprägt. Die Wallgauer verdienten sich ihr Brot durch die Bestellung der kargen Äcker, in der Holzkohle, in der Kalkbrennerei oder bei der gefährlichen Flößerei, die im 12. Jahrhundert eingeführt wurde. Die „Wasserrott“, der Transport von Waren aus Italien auf Flößen nach München, Österreich und Ungarn, setzte erst im 15. Jahrhundert ein. Die uralte Straße über den Kesselberg nach München war seit altersher Pilgerweg , woraus sich auch das Patrozinium unserer Kirche St. Jakobus, erklärt. Die jetzige Kirche St. Jakob steht auf den Grundmauern der ersten Kirche, die auf das Jahr 1295 zurückgeht. Ab 1665 verkehrte in Wallgau die Thurn- und Taxis’sche reitende Post und ab 1760 „die fahrende Personenpost“. Im September 1786 kam mit der Postkutsche Johann Wolfgang von Goethe auf seiner Italienreise durch Wallgau. Dreißig Jahre später nahm Heinrich Heine den gleichen Weg. Dies waren im weitesten Sinne die Begründer der Wallgauer Gastgebertraditionen und wahrscheinlich die ersten Reisenden, die von den Gebäuden, die mit Lüftlmalereien versehen wurden, begeistert waren.