„A morts Gaudi“ war das 1. Ochsenrennen, dass zum 125-jährigem Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Wallgau 2016 stattfand. 22 Ochsen aus dem gesamten Werdenfelser Land waren mit ihren Reitern und Treibern am Start. Die Männer der FFW haben sich deshalb dazu entschlossen, alle paar Jahre ein Rennen auf der Rennbahn in der Witter auszutragen. Nächster Termin ist der 13. September 2026. Wir haben das Datum im Terminkalender notiert und einen jungen Teilnehmer in der Vorbereitungsphase getroffen.
Der Wallgauer Flori Breith und sein Murnau Werdenfelser Ochse Ringo gehören zu den jüngsten Teilnehmern des nächsten Rennens und sind mitten in der Vorbereitung. Wir haben die beiden fürs Hoch³-Magazin getroffen und durften in ihre Welt eintauchen. Die ein bisschen an die bayerische Kultserie „Irgendwie und sowieso" erinnert und in der sich alles um die Gemeinschaft und natürlich die Tiere dreht. „Für uns war gleich klar, dass Ringo unser Rennochs wird, weil er so eine schöne Farbe hat", offenbart Flori gleich zu Beginn – während er seinen Ochsen auf der Wallgauer Sonnleiten am Halfter hält. Das Spazierengehen ist ein wichtiger Teil der Rennvorbereitung, weil sich das Tier so an die Menschen und den Trubel auf den Straßen gewöhnt und seine Angst verliert. Das Reiten an sich übt Flori allerdings wenig. Denn ist der Ochs durch den Reiter auf dem Rücken überrascht, rennt er besser und schneller. Also ist eher Kraulen angesagt und – je näher der große Tag rückt – neben regelmäßigen Streicheleinheiten auch die eine oder andere Extraportion Futter.
Wenn er den Reiter zu sehr gewohnt ist, bleibt er stehen und fängt das Grasen an. Und auch sonst kann man nicht mit völliger Sicherheit sagen, ob er die Strecke wirklich durchläuft.
Wer sich schon mal tierisch einstimmen möchte, sollte sich auf jeden Fall die Almabtriebe mit den traditionellen Bauernwochen
vormerken. Hier kommt man den heimischen Rindern und allen anderen Weidetieren sehr nah und kann direkt ins bayerische Lebensgefühl eintauchen.
Ein Ochs ist ein kastrierter Stier und daher ruhiger. Beim Rennen sind nur Ochsen erlaubt.
Es dürfen Frauen und Männer in der Rolle als Reiter oder Treiber teilnehmen.
Man darf während des Rennens runterfallen, solange man auf dem Ochsen die Ziellinie überquert.
Im Rennjahr kommen die Ochsen nicht auf die Alm, sondern bleiben mit den anderen Rennkollegen unten im Tal.
Am Renntag gehen fünf bis sechs Ochsen nebeneinander an den Start und am Ende stehen Sieger oder Siegerin nach K.-o.-System und Fotofinish fest.
Ein wilder Ritt
Ein Spaß ist das Ochsenrennen für die zahlreichen Zuschauer bereits im Vorfeld, wenn die teilnehmenden Ochsen einzeln vorgestellt werden. Mindestens 30 Monate alt, also ausgewachsen, muss ein Ochse sein, um am Rennen teilnehmen zu dürfen. Aus einer Startbox heraus „stürmen“ die mutigen Reiter in Lederhosen
auf ihren Ochsen dem Ziel entgegen. Auch wenn es mal etwas holpriger zugeht und so mancher Reiter blaue Flecken davonträgt, ist es ein Riesenspaß für alle Beteiligten. Das Ochsenrennen findet in der „Arena an der Witter“, rund zehn Minuten Fußweg vom Wallgauer Haus des Gastes
entfernt statt. Zuschauer können vor dem Start auf ihre Favoriten wetten.
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